Das Buch war leicht – schwierig war, das Geld zu beschaffen
Du brauchst einen Job, musst Geld verdienen oder hast sonst einen Bereich im Leben, wo du dich lieber verstecken würdest, als proaktiv ranzugehen? Weil es dir unangenehm ist und du keine Ablehnung erleben willst?
Ich verstehe dich – sehr gut sogar. Ich habe mich auch versteckt und zurückgehalten. Bis ich eines Tages musste – und viele von euch kennen diese Geschichte, weil sie auch wissen, was daraus entstanden ist.
Sie erzählt aber nicht nur, wie Isayas Augen entstanden ist, sondern auch eines meiner größten Learnings zum Thema Geld. Oder Zurückhalten aus Angst vor Ablehnung.
Während COVID schrieb ich meinen ersten Roman: Isayas Augen. Das Buch floss mir aus der Feder. Und trotz aller Kritiker – „Jetzt schreibt sie auch noch Romane…“ – zog ich das Projekt durch. Es war ein Herzensprojekt, das mir Kraft gab, während draußen alles stillstand.
Aber ein Roman braucht mehr als Fantasie. Er braucht ein Team – gute Leute, ein starkes Cover, den besten Lektor, den man finden kann… Nur: COVID hatte meine Rücklagen ziemlich aufgefressen.
Also entschied ich mich für Crowdfunding: 12.000 € in drei Wochen.
Klang das bequem? HÖLLE NEIN! Es war sowas von meilenweit raus aus meiner Komfortzone…
Am Anfang fühlte es sich an wie Betteln. Meine Selbstzweifel waren riesig: Was werden sie denken… warum sollten sie… wer glaubst du eigentlich, wer du bist… Echt, ich konnte kaum schlafen, so sehr hatte ich Panik.
Dann passierte etwas, womit ich nicht gerechnet hatte: Wirklich alle meine Freunde machten mit! Sie unterstützten mich, teilten meine Videos (aufgenommen im Schlafzimmer!) auf Facebook, sie spendeten…
Es war die nervenaufreibendste Zeit meines Lebens. Denn es war alles oder nichts. Wenn ich die 12.000 € nicht zusammenbekomme, wäre das Projekt gescheitert. Wie peinlich wäre das bitte?
Was ich nicht wusste: Während ich mit meinen Ängsten kämpfte und aus dem Schlafzimmer heraus meine Videos verschickte, baute sich im Hintergrund ein richtiger Hype auf. Menschen, von denen ich es nie erwartet hätte – und sogar Leute, die ich noch nie getroffen hatte – machten mit.
Am allerletzten Tag, als noch 500 € fehlten und die Uhr gnadenlos lief, bekam ich einen Anruf: „Conny, ich mach den Sack jetzt zu. Ich halt’s nicht mehr aus – und ich muss gleich in den Zug.“
Zwei Stunden vor Ablauf der Frist war die Summe voll. 12.036 € standen da – ich war durch. Mit dem Projekt, mit den Nerven… Ehrlich ich war völlig fertig, stolz – und ja, baff. Einfach baff.
Später erzählte mir mein Cousin, dass auch er den Countdown verfolgt hatte. Er hätte das Gleiche getan wie Bea – und viele andere auch: den fehlenden Betrag draufgelegt, damit ich mein Projekt finanzieren kann. Toll, oder?!
Was hat mich das Crowdfunding gelehrt?
Selbst nach Jahren des Mentaltrainings gibt es immer noch Ängste, die mich kleinmachen können. Wenn ich sie zulasse. Die Wahrheit ist: Jeder hat sie. Erfolgreich oder nicht. Der Unterschied liegt darin, wie du damit umgehst.
Hätte ich nachgegeben, gäbe es Isayas Augen heute nicht. Dann wäre es nur eine dieser Ideen geblieben, die gut klingen – und nie fertig werden. Und wie wir alle wissen: Davon gibt es Tausende.
👉 Wenn ich dir den Schlüssel gäbe, wie du aufhörst, dich aus Angst vor Ablehnung zurückzuhalten – was würdest du tun?



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