neu-charity

Isayas Augen- Warum plötzlich Start-Ups statt Ausbildungen?

In meiner Zeit in Kapstadt habe ich viel zugehört, beobachtet und nachgedacht. Ich war mit der Idee auf Reisen gegangen (abenteuerlustig und idealistisch, wie ich nun mal bin), durch den Buchverkauf von *Isayas Augen* Geld zu sammeln und Frauen eine Ausbildung zu finanzieren.

Nun, ich sehe, dass – zumindest in Südafrika – die Infrastruktur für Menschen, die etwas bewegen wollen, durchaus ausreichend vorhanden ist. Es gibt flächendeckende Schulausbildung und auch jede Menge Möglichkeiten einer Berufsausbildung.

Da ist mein Mini-Engagement ein Tropfen auf den heißen Stein, der nicht wirklich sehr effektiv ist. Es bleibt also die Frage: Wie und wo macht es Sinn, sich zu engagieren? Und dazu will ich euch eine kleine Geschichte erzählen.

Als ich auf dem OP-Tisch für die Krebs-OP lag, fragte mich die sehr nette Anästhesieschwester, wo ich denn jetzt gerne hinreisen möchte in meinen Träumen – und ich sagte, schon halb weggetreten: „NACH KAPSTADT! Ich arbeite dort mit Start-Ups – und es gibt viel zu tun!“

Dann dämmerte ich weg. Stunden später wurde ich von einer Ärztin angesprochen – daraus entwickelte sich ein anregendes Gespräch.

Und ja, es macht total Sinn. Aufbruchstimmung und Cleverness sind vorhanden. Was fehlt, ist Unternehmergeist – und die Fähigkeiten, im richtigen Moment die richtigen Entscheidungen zu treffen. Dabei ist – wie ich aus eigener Erfahrung weiß – ein erfahrener Profi an der Seite sehr, sehr hilfreich.

Das kann ich – denn das mache ich sowieso beruflich. Und es gibt wirklich viel zu tun, denn: Es gibt hier zu wenige Jobs! Was bei uns in Deutschland völlig anders ist – da herrscht Mangel an gut ausgebildetem Personal – ist hier umgekehrt. Hier gibt’s topausgebildete Leute, aber zu wenig Arbeit.

Verkehrte Welt, oder? Oh, wir wissen ja so wenig von dem, was wirklich passiert in anderen Ländern. Wir fallen immer noch auf die weit aufgerissenen Kindergesichter herein, die einfach so hocheffektiv eingesetzt werden, um Spenden zu sammeln. Wir denken, die Menschen hier sind die ärmsten Sch… der Welt. Ja, zum Teil sind sie es auch. Aber wie gesagt, sie haben eine Chance. Wer möchte, kann sie nutzen. Was viel mehr gebraucht wird, sind Menschen, die an sie glauben!

Aber das braucht jeder auf der ganzen Welt. Was sie aber nicht brauchen, das sind unsere Almosen! Sorry, ich weiß, ich lehne mich aus dem Fenster..

 

 

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar